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Es werden Posts vom Juni, 2017 angezeigt.

Das Spiel mit der Angst – Populismus in der Hundehalterwelt

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Bei der Beurteilung von Hundeverhalten sollte man es vermeiden, pauschal zu urteilen oder zu bewerten. Wenn ein Hund Menschen oder Artgenossen gegenüber z. B. gesteigerte Aggressionen zeigt, kann das sehr viele unterschiedliche Ursachen haben. Schmerzhafte Vorgänge im Körper können ihn reizbarer machen, er kann berührungsempfindlicher werden. Werden seine Schmerzen und Warnsignale ignoriert, kann er ggf. „Maßnahmen“ ergreifen, um in Ruhe gelassen zu werden. Hunde können hormonelle Probleme haben, die dieses Verhalten hervorrufen oder es kann als Nebenwirkung durch Medikamente verursacht werden. Weiter kommen z. B. aggressive Ausbildungsmethoden infrage, die mit Schmerz oder Frustration verbunden sind, was ähnliche Folgen und Auswirkungen auf das Verhalten haben kann, wie Krankheiten. Es gibt auch Hunde, die durch Traumata egal welcher Art verängstigt sind und in gesteigerter Aggression eine Strategie entwickelt haben, ihren Ängsten zu begegnen. Es kann natürlich auch sein, dass ein

Wenn der Hund das Menschenrudel führt

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Es gibt im Tierreich viele Symbiosen unterschiedlicher Tierarten. Gekennzeichnet sind diese Symbiosen meist mit leicht erkennbarem gegenseitigem Nutzen. Zu nennen sind da als Beispiel   Vögel, die verschiedenen Huftieren dabei helfen, ihre Parasiten loszuwerden. Es gibt aber auch Symbiosen, oder hier besser „Lebensgemeinschaften“ verschiedener Arten, die vielleicht überraschend wirken mögen. Zum Beispiel wird beobachtet, dass sich manchmal Dachse und Füchse eine Bauanlage teilen. Den gegenseitigen Nutzen kann man nur in Theorien erkennen – vermutlich nutzen die eher faulen Füchse die Bauanlagen der Dachse um sich selbst keine Baue graben zu müssen. Und die Dachse profitieren von der Wachsamkeit des Fuchses. Ebenso, was noch erstaunlicher scheint, teilen sich manchmal Füchse und Kaninchen Bauanlagen. Die jeweilige Fuchsfamilie frisst dabei „ihre“ Kaninchen nicht. Auch hier sorgt vermutlich wieder der gegenseitige Nutzen aus buddelfreudigen Kaninchen und „Wachhund“ Fuchs für die Win-wi

Die Stille, wenn ein Hund nicht mehr bellt (für Koka)

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Mein Hund Regi kann manchmal bellend loströten, dass selbst die Tiere auf den Fotos an der Wand sich erschrecken. Er reagiert recht schnell auf Dinge, die man seiner Meinung nach anzeigen muss. Aber das kommt nicht wirklich oft am Tag vor. Klar, wenn er allein im Garten ist und in der Nachbarschaft wagt es ein Hund sich im Körbchen umzudrehen, ist das eine Unverschämtheit, die bemeckert werden muss. Oder wenn der Postbote zum x-ten Male versucht in unser Haus einzubrechen, und sich sonst niemand darum kümmert. Das wird auch mitgeteilt. Allerdings halten sich die Trötattacken, wie gesagt, über den Tag verteilt in überschaubaren Grenzen. Und er ist der Typ, der sich schneller wieder beruhigen kann, als er sich aufgeregt hat. Regi schimpft seine Menschen nicht aus Er bellt auch nur in seiner selbstgewählten Funktion als Alarmanlage. Andere Gründe zum Bellen kennt er nicht. Er sitzt still daneben, wenn ich das Futter für ihn bereite, er begrüßt mich, wenn ich heimkomme, sehr sachlich

Körpersprache und körperliches Einwirken beim Hund

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Telefonanruf eines potentiellen „Kunden“. Seine Frage: „Arbeiten sie auch körpersprachlich mit Hunden?“ „Natürlich“, sage ich, „ich bin ja nicht aus Holz“. „Also rempeln sie Hunde zur Maßregelung auch an?“ Entgegnet der Telefonpartner. „Nö“, ist meine knappe Antwort. „Aber anrempeln ist doch Körpersprache!“ Höre ich empört durch den Hörer. „Nicht in meiner Welt. Vielleicht interpretieren das einige Kollegen als Körpersprache. Für mich ist rempeln einfach rempeln. Etwas Unangenehmes, möglicherweise eine Konsequenz. Eine körperliche Konsequenz für irgendwas. Wird meist dann genutzt, wenn ein Hundehalter körpersprachlich nicht mehr weiter weiß…“ „Wie, was?“ höre ich etwas verwirrt durch die Leitung. Einmal angeschaltet referiere ich weiter: „Körpersprache ist die Sprache, sind Signale, die ich mit meinem Körper sende, aber ohne Körperkontakt. Und die mein Gegenüber im besten Fall versteht. Zum Beispiel, wenn ich den Blick abwende, oder wenn ich mich aufrichte um größer zu