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Es werden Posts vom Mai, 2014 angezeigt.

Darf ich Hunde allein halten? Oder brauchen sie ein „Hunderudel“ um sich wohl zu fühlen?

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In ihrem Buch „Hunde“ (animal learn Verlag, 2001) schreiben die Biologen Ray und Lorna Coppinger, die frei lebende Dorfhunde auf der afrikanischen Insel Pempa beobachtet haben, folgende Zeilen: „Die meisten Hunde auf Pemba leben allein oder in sehr kleinen Gruppen mit maximal drei Tieren. Wenn man drei Hunde miteinander sieht, haben sie oft dieselbe Farbe. Das ist vermutlich ein Hinweis darauf, dass es sich um ein Muttertier mit Nachkommen oder sonst genetisch verwandte Exemplare handelt.“ Straßenhunde haben allein bessere Aussichten, Nahrung abzustauben Und etwas weiter schreiben die Autoren im demselben Buch: „Im Gegensatz zu den weit verbreiteten Vorstellungen zeigen Hunde überall auf der Welt kein (oder nur sehr selten) „Rudel“verhalten“. Große Hundegruppen ungewöhnlich  Hunde zeigen kein (oder nur selten) Rudelverhalten? Ja, ich kann den Aussagen der Coppingers in dem Punkt absolut zustimmen. Auch ich habe mir selbstbestimmt lebende Straßenhunde angeschaut. Und vor

Wenn der Hund nicht auch noch den Verkehr regelt...

Als ich damals anfing mit "Problemhunden" zu arbeiten, waren es meist Dinge wie Unsauberkeit, dass der Hund an der Leine zog oder Besucher nicht reinlassen wollte. Heute sind die Hundehalter anscheinend unzufrieden, wenn ihr Hund keiner alt en Dame über die Straße hilft, wenn er nicht den Verkehr am Zebrastreifen regelt oder sich nicht für den Weltfrieden einsetzt. Mal so unter uns - Hunde sind keine Problemhunde, wenn sie nicht alles leisten können, was wir von ihnen verlangen. Wir sollten sie nicht ständig mit neuen Ideen, Aufgaben und Philosophien überfordern. Dann klappt es auch mit dem Weltfrieden - zumindest zwischen Mensch und Hund...

Hunde halten mit Bauchgefühl

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Trotz vieler Anfragen mache ich eigentlich keine Werbung in BLOG-Artikeln. Doch erlauben sie mir, heute einmal eine Ausnahme in eigener Sache zu machen. Mein neues Buch, welches ich zusammen mit meiner Kollegin Kathrin Schar geschrieben habe, ist ab sofort im Handel verfügbar. Der Grundtenor des Buches liegt mir nämlich besonders am Herzen:  „Hunde halten mit Bauchgefühl“ (CADMOS Verlag, 2014) Zurück zu einem intuitiven und entspannten Alltag mit dem Hund. Abseits von starren Philosophien… Durch die von Menschen erfundenen Methoden und Philosophien entstehen nicht selten verwirrte Hunde, die dann durch die Verwirrung zu vermeintlichen Problemtieren werden, um dann als Folge mit einer neuen Methode therapiert zu werden…  Den Hund kennenlernen und nicht die 10. Methode Dabei wäre es manchmal viel einfacher, sich nur etwas mit dem Lebewesen Hund, seiner biologischen Herkunft, seiner Evolution und mit seinen natürlichen Verhaltensmustern auseinanderzusetzen. Anstatt die Schraube

Mensch, Hund, Kommunikation

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In der Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist es wichtig, dass ein verantwortungsvoller Halter lernt, so viele körpersprachliche Signale seines Hundes wie möglich zu verstehen. Hierzu ist zunächst einmal wichtig, diesen gut und unvoreingenommen zu beobachten, zusätzlich kann man Fachbücher lesen, Seminare besuchen, Lehrvideos anschauen usw. – zur Körpersprache, am besten Philosophiefrei. Unvoreingenommen? Die unvoreingenommene Beobachtung betone ich deshalb ausdrücklich, weil es leider immer wieder vorkommt, dass der Blick des Beobachters durch eigene Interpretationen oder durch von anderen vorgefasste Meinungen getrübt ist. Nehmen wir als Beispiel einen wichtigen Teil des Ausdrucksverhaltens der Hundeartigen, die Beschwichtigungssignale. Sie wurden von der Norwegerin Turid Rugaas gründlich erforscht, ihre Ergebnisse sorgten für Aufsehen in der ganzen Welt und eröffneten uns eine ganz neue Perspektive auf Verhaltensweisen, die früher völlig anderen Funktionskreisen zugeordne