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Es werden Posts vom 2011 angezeigt.

Frohes Fest und giftige Wattebäusche…

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Als ich im April 2011 damit begonnen habe diesen BLOG zu erstellen, konnte ich nicht ahnen, wie erfolgreich dieser werden würde. Zunächst war er nur dafür gedacht mal in klaren Worten zu formulieren, was man in „normalen“ Printmedien nicht aussprechen kann, weil man immer Käufern, Werbepartnern und strengen journalistischen Standards unterworfen ist. Zwar halte ich auch hier journalistische Grundsätze ein, ich kann jedoch in vielen Bereichen und Ausführungen viel weiter gehen, weil ich letztlich nur meinem Gewissen verpflichtet bin. Zwar schreibe ich auch weiter gern für seriöse Fachmagazine im Hundebereich, wie z. B. WUFF oder mein eigenes „Baby“, dem CANISUND . Doch hier im BLOG habe ich die Plattform gefunden, die es mir erlaubt, unverblümt anzusprechen, was im Bereich Mensch/Hund schief läuft. Wie bereits erwähnt war dieser BLOG nur gedacht, mal ohne Zwänge Dampf ablassen zu können. Dass viele Artikel inzwischen mehrere tausend Leser fanden und ich in Emails, Zuschriften und Kommen

WAS ist WAS Buch über Hunde. Liebe Kinder – bitte nicht nachmachen!

Ich war schon immer ein neugieriger Mensch und sehr interessiert daran, Dinge zu hinterfragen und mir Wissen anzueignen. Darin haben mich in den 70er Jahren, als ich eine Kind war, immer die WAS ist WAS Bücher gefördert, weil Wissen dort kindgerecht und meist sachlich, fachlich korrekt weitergegeben wurde und wird. Einen Teil meiner Neugier und meines Wissensdurstes konnte ich als Kind durch die WAS ist WAS Bücher stillen. Und sicher haben die mir dort Vermittelten Dinge prägenden Character für mich gehabt – speziell als Kind saugt man Informationen doch auf wie ein Schwamm, hinterfragt diese aber auch kaum. Nun ist es lange her, dass ich mal einen Blick in ein WAS ist WAS Buch geworfen habe. Mit zunehmendem Alter ändern sich natürlich auch die Sachbücher, die man liest. Bis mich jetzt der Sohn einer Kundin auf das aktuelle (Ausgabe 2010) WAS ist WAS Buch zum Thema Hunde aufmerksam machte. Dort steht tatsächlich, dass man Welpen (!), wenn man ihnen etwas verbieten möchte, wenn man sie

Darf mein Hund MIR Grenzen setzen?

Immer wieder hört man, dass der Mensch seinem Hund Grenzen setzen solle. Dass der Mensch die Führung im „Rudel“ übernehmen muss, der Mensch gibt Strukturen und Regeln vor. Dann wird erläutert, wie es der Mensch schafft, diese Regeln durchzusetzen, was man machen muss, damit der Hund sich an die vom Menschen aufgestellten Regeln und Strukturen hält. Hunde sollen immer „funktionieren“. Sie sollen immer ihre Aufmerksamkeit beim Hundehalter haben, jede noch so kleine Selbstständigkeit wird ihnen untersagt, keine Entscheidung bezüglich Ihres eigenen Lebens wird Ihnen überlassen. Diese Erwartung an den Hund, das Unterdrücken seiner eigenen Bedürfnisse wird dann „Beziehung“ genannt und von gesellschaftlichen Zwängen gesprochen, die den Hund zum funktionierenden Roboter verpflichten. Doch welche Auswirkung hat die Rolle als Roboter für den Hund – das Lebewesen Hund, welches eine sehr lange Evolution hinter sich hat? Kann und darf man ein solch hochentwickeltes Lebewesen wie den Hund überhaupt

Der will doch nur spielen...

Wenn ich eine Hitliste der unsinnigsten Sprüche rund um die Hunde aufstellen müsste, dann könnte sich dieses „Der will doch nur spielen!“ sicherlich über eine Spitzenposition freuen. Spielen, dieses ritualisierte Lebenstraining ohne ernsthafte Konsequenzen, wird ein Hund sicher nur mit einem Lebewesen, das er als ungefährlich einstuft. Läuft ein erwachsener Hund also auf einen ihm völlig unbekannten Menschen oder Artgenossen zu, dann möchte er zunächst einmal rausfinden, ob diese Ungefährlichkeit gegeben ist.    Dem Hund sind seine eigene Familie und sein Territorium sehr wichtig, weil beides seine Existenzgrundlage bildet. Er hat daher zu den eigenen Familienmitgliedern, ob es sich dabei nun um einen Menschen, einen Hund oder selbst einen Papagei handelt, ein ganz anderes Verhältnis als zu Vertretern dieser Arten, die er nicht kennt. Deshalb kann jedes fremde Lebewesen, das sich ihm nähert, eine potentielle Bedrohung sein, weshalb für ihn geklärt werden muss, was der im Schilde fü

Vortragstour 2012

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2012 gehe ich auf eine Vortragstour zum Thema   „Gewalt in der Hundeerziehung und die damit verbundenen Gefahren“ Wenn man Hunde dazu bringen möchte, etwas zu tun oder sich so zu verhalten, wie Menschen es von ihnen verlangen, werden dabei unterschiedlichste Methoden angewendet. In längst vergangen geglaubter Zeit wurde dies häufig mit den Mitteln der Strafe und des Schmerzes umgesetzt, ohne das Wesen des Hundes dabei zu berücksichtigen oder zu verstehen.   Hauptsache, die Hunde „funktionierten“. Zwar hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert und auch vieles, bezogen auf Hundeerzeihung verbessert, weil sich die Menschen weiterentwickelt und sich ihr Wissen vergrößert hat. So sollte man glauben. Doch leider ist es eine Tatsache, dass viele Hunde immer noch über Gewalt und Schmerz ausgebildet werden. Diese Form der Hundeerziehung wird heute zwar gern mit harmloseren Worten kaschiert – „Leinenimpuls“ oder „Konfliktlösung“ werden leider oft als Rechtfertigung, als beschönigende Wor

Von der EM, der Ukraine und von deutschen Füchsen…

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Das Thema Fußball EM, Ukraine und Hunde ist zur Zeit in allerMunde. Auch mir wird regelmäßig übel, wenn ich an die Hunde denke. An denkende, fühlende Lebewesen, die dort mit einer Grausamkeit konfrontiert werden, zu der wohl nur der Mensch fähig ist. Es ist gut und wichtig, dass darauf weltweit hingewiesen wird und öffentlicher Druck die Verantwortlichen zum Umdenken zwingt. Hinweisen und öffentlicher Druck sind meiner Meinung nach wichtig, es sollte daraus aber kein Fanatismus entstehen, bei dem es letztlich eher wieder um menschliche Standpunkte geht, als um das einzelne Lebewesen, welches dort leidet. Mit Fanatismus erreicht man selten etwas, meist werden Fronten verhärtet und das ursprüngliche Ziel zu helfen, wird dadurch stark erschwert. Ich möchte in dieser Zeit, wo sich deutsche Hundefreunde, ja deutsche überhaupt, zu recht über die Handlungen in der Ukraine aufregen, einmal in dem Zusammenhang etwas anderes ansprechen. In Deutschland werden in jedem Jahr zwischen 500.000 und 60

Strukturen und Regeln im Hundeleben (Serie: KLARTEXTHUND kurz und knapp)

Rund um die Hundeerziehung, bzw. rund um das Zusammenleben von Mensch und Hund, findet man immer wieder knappe Aussprüche und „Weisheiten“. Diejenigen, die sie anwenden, setzen oftmals den „selbsterklärenden“ Charakter dieser Aussprüche voraus, und nutzen solche Schlagworte auch gern, um z. B. Diskussionen abzuwürgen und ihren Standpunkt vermeintlich seriös zu untermauern. Das heißt übrigens nicht, dass immer alles schlecht ist, was kurz und knapp gesagt wird – allerdings sollte man hier und da vielleicht doch einmal nachfragen, was gemeint ist. Und sei es nur zum eigenen Verständnis, was der „Aussprechende“ denn wirklich meint… Mit „KLARTEXTHUND kurz und knapp“ möchte ich einige dieser knappen „Weisheiten“ einmal näher vorstellen und genauso kurz und knapp, wie die die Aussagen gemeint sind, den Sinn hinterfragen. Das ersetzt keine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Thema, kann aber ganz bestimmt dazu beitragen, dass nicht immer alle Schlagworte so hingenommen werden und man durc

Trennungsangst = Dominanz?!

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Ich neige dazu, mir mein Wissen von denen zu holen, „die sich damit auskennen“. Trotz all der Literatur und all der Lehr- und Vermittlungsmethoden, die heute rund um das Thema Hund angeboten werden und trotz all der Möglichkeiten, sich in dem Bereich weiter zu bilden, bin ich der festen Überzeugung, dass Hunde nach wie vor die besten Lehrmeister sind. Ihr Verhalten zu beobachten und zu analysieren lässt mich viele Aussagen von Menschen mit gemischten Gefühlen betrachten. So auch die Aussage einer Kundin, die in einer Hundeschule „gelernt“ hatte, dass ihr Hund sie nur dominieren wolle, wenn er jault, während er allein gelassen wird. Trennungsangst habe der keine und bei den von sich gegebenen Pfützen handele es sich um ein Protestpinkeln, das dazu dienen soll, sie dazu zu bringen, ihn fortan lieber mitzunehmen.    Hierzu zwei Beobachtungen, die ich im Laufe der Jahre machen konnte. Zunächst vom Vorfahren der Hunde, dem Wolf. Ich beobachtete im amerikanischen Yellowstone   Nationalpark

Stillgestanden!

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Um es vorweg zu sagen: Ich habe nichts gegen Hundeschulen, wenn sie seriös und qualifiziert geleitet werden und der Betreiber Mensch und Hund achtet und in ihrer Würde respektiert. Ich bin auch selbst in diversen Verbänden organisiert, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Qualität von Hundeschulen, Hundepsychologen und weiteren „Hundeexperten“ zu verbessern. Aber leider gibt es im deutschsprachigen Raum immer noch Hundetrainer oder Hundevereine, bei denen mir ein kalter Schauer über den Rücken läuft, wenn ich nur deren Namen höre … Vor einiger Zeit erwähnten Kunden von   mir immer wieder eine bestimmte Hundeschule, wo es recht hart zugehen musste. Viele hatten sich bei mir eingefunden, weil ich ihren Hunden helfen sollte, die nach Besuch dieser Hundeschule deutlich verunsichert waren. So nahm ich mir eines Tages vor, mir diesen Betrieb einmal anzusehen. Gedacht, getan. Ich meldete mich unter falschem Namen und ging mit einem Hund, den ich mir ausgeliehen hatte, zum Trainingsplatz. Ein

Wer von Wattebäuschen redet hat oft weiche Argumente…

Machen wir uns nichts vor. Wenn man in Deutschland (aber auch z. B. in Luxemburg, Österreich oder der Schweiz) von den „richtigen Wegen“ in der Hundeerziehung spricht, geht es schon lange nicht mehr um Hunde. Sicher, die Hunde sind wichtige Statisten in diesem inzwischen schlechten Schauspiel von Dorfbühnencharakter. Aber sie sind nicht nur die Statisten, sondern in erster Linie die Leidtragenden. Die Leidtragenden der menschlichen Auseinandersetzung darum, wer denn nun schlauer ist oder mehr „Recht“ hat, wenn es um Hundeerziehung geht. Ein Großteil der veröffentlichten Bücher und der veröffentlichten Artikel in Hundefachzeitschriften dreht sich letztlich um das Thema. Oft geschickt versteckt, manchmal offen angesprochen. Es geht dabei, wenn man sich der Sache einmal von der Psychologie des Menschen her annähert, wie gesagt nur am Rande um den Hund. Der Hund wird praktisch als Vehikel der inneren Konflikte der menschlichen Gesellschaft angesehen. Ich möchte daher an dieser Stelle nicht